Wallets & Zahlungen mit Kryptowährungen (in der Realwirtschaft)
Digitale Geldbörsen, die sogenannten Wallets, gewinnen immer mehr an Beliebtheit. Egal ob Apple Pay, Google Pay oder Samsung Pay, alle haben eines gemeinsam: Sie dienen als zusätzliche Zugriffsmöglichkeit auf die Gelder des damit verknüpften Kontos. Manche Wallet-Softwares bieten genauso die Möglichkeit, Kryptowährungen einzusehen und damit zu interagieren. Durch das Eingeben des Wallet-Keys teilt man der Software mit, welches ”Konto” verknüpft werden soll und auf welche Währungen man Zugriff haben möchte.
Wallets für Kryptowährungen funktionieren also in ihren Grundzügen ähnlich, unterscheiden sich aber in der Handhabung zu Wallets mit Fiat-Währung (Euro, Dollar, Pfund usw.).
Die verschiedenen Arten einer Kryptowährungs-Wallet
Genauso wie bei einem Bankkonto, kann mit unterschiedlichen Methoden auf die Währungen bei Krypto-Wallets zugegriffen, und diese gespeichert werden. Drei prominente Möglichkeiten wären:
- Die Hardware-Wallet:
Das physische Gerät ist darauf ausgelegt, Kryptowährungen sicher offline zu verwahren. Meist wird das Gerät zusätzlich über einen Pin-Code oder ähnliche Authentifizierungsmöglichkeiten gesichert und schützt so vor unbefugtem Zugriff. Da die Wallet nur offline gesichert ist, verliert man auch Zugriff auf die darauf gespeicherten Kryptowerte, sollte man die Hardware-Wallet nicht mehr besitzen.
- Die Desktop-Wallet:
Diese Variante zählt zu den klassischen Verwahrungsmethoden von Krypto-Assets und eignet sich primär auch dazu. Wie der Name schon vermuten lässt, kann man die Wallet über ein Programm auf PC´s und Laptops installieren und damit Kryptowerte verwalten.
- Die Wallet als App auf Mobilgeräten:
Mit dem Fokus auf temporärer Speicherung bietet eine Wallet-App on-the-go Zugriff auf Kryptowährungen und ermöglicht so das Bezahlen, Versenden und Erhalten von Coins im täglichen Gebrauch. Diese Apps können für Bezahlungen in Geschäften und Restaurants benutzt werden, sofern Kryptowährungen dort bereits als Zahlungsmittel akzeptiert werden.
Mit den Wallets verschiedener Anbieter entscheidet man sich nicht nur zwischen verschiedenen Funktionalitäten, sondern auch zwischen verschiedenen Zugriffs- und Speichervarianten der privaten Schlüssel (‘private keys’), welche die Möglichkeit des Transfers von Kryptowährungen und damit das Eigentum repräsentieren. Diese Varianten lassen sich generell in die Kategorien ‘custodianship’, ‘partial custodianship’ und ‘non-custodianship’ unterteilen.
Eine Wallet mit ‘custodianship’ erlaubt den Walletanbietern den Zugriff und die Speicherung der privaten Keys der Krypto-Wallet. D.h. als User muss man zur Nutzung in den Anbieter vertrauen.
Bei einer Wallet mit ‘partial custodianship’ hat sowohl der Anbieter als auch der User selbst Zugriff auf die privaten Schlüssel der elektronischen Geldbörse. Auch hier muss man nach wie vor Vertrauen in den Anbieter legen, hat als Nutzer jedoch mehr Kontrolle
Den alleinigen Zugriff hat man nur bei einer ‘non-custodial’ Wallet, mit der man selbst für die sichere Verwahrung der privaten Keys verantwortlich ist. Allerdings auch den Vorteil der alleinigen Verfügungsgewalt genießt.
Kartenzahlung vs. Zahlungen mit Kryptowährungen
Eine Kartenzahlung ist nichts Besonderes mehr, eine Bezahlung mit Kryptowährungen ist fast genauso einfach.
Der Händler zieht die Ware über das Lesegerät und gibt den Gesamtpreis bekannt. Der Käufer oder die Käuferin gibt an, dass er/sie mit Kryptos zahlen will. Der Händler leitet den Zahlungsvorgang ein, während das Zahlungsterminal automatisch den Wechselkurs mit der jeweiligen Kryptowährung abruft und fixiert. Ein QR-Code, der die Empfängeradresse und den Währungsbetrag enthält, wird generiert und dem Kunden angezeigt. Dieser Code wird mit der Wallet App des Kunden gescannt und die aufscheinende Transaktion bestätigt. Die Transaktion wird vom System im Blockchain Netzwerk erkannt, am Terminal bestätigt und ein Zahlungsbeleg wird gedruckt.
Fasst man das zusammen, ändert sich in der Bezahl-Variante mit Kryptowährungen nur das Lesemedium (NFC zu QR-Code) und es kommt eine Bestätigung hinzu, der Prozess bleibt ansonsten identisch.
Eine Zahlung mit Kryptos könnte man mit der Zahlung im Ausland vergleichen: Möchte man in England eine Ware erwerben und man zahlt mit Karte, wird beim Bezahlprozess der richtige Wechselkurs abgerufen und die Menge an Euro in Pfund an den Händler gezahlt.
Dennoch gilt es zu beachten, dass es zur Zeit noch zu potentiellen Problemstellen bei Kryptotransaktionen kommen kann.
- Im Moment kann die Bestätigung bei manchen Kryptowährungen noch etwas länger, bis zu 90 Sekunden, dauern, was aber eher die Ausnahme darstellt. Dies ist nur bei Bitcoin tatsächlich relevant.
- Der in Kryptowährung angegebene und zu zahlende Betrag, muss ident zum im Kassensystem angezeigte Wert sein. Zeigt das System beispielsweise 0,01175248 BTC als zu zahlenden Betrag an, muss dies auch die Wallet anzeigen. Dieser Betrag ist in den QR-Code eingebettet und kann zu fehlerhaften Zahlungsvorgängen führen, sollte der Kunde den Betrag manuell eingeben oder nachträglich verändern. Stimmt ein gezahlter Betrag nicht mit dem System überein, wird das im Bezahlsystem angezeigt.
- Manche Wallet Apps, wie z. B. die Wirex Wallet, runden Beträge von acht auf sechs Nachkommastellen auf, was ebenfalls zu fehlerhaften Zahlungen führen kann. Der Unterschied in den Nachkommastellen bei jeder Transaktion spielt aktuell noch keine allzu große Rolle, dies kann sich mit steigendem Bitcoin-Preis zukünftig möglicherweise jedoch schnell ändern.
Zusammenfassend:
Es gibt verschiedene Wallets für verschiedene Anwendungsgebiete und Situationen. Wahrscheinlich wird der Endnutzer in Zukunft nicht eine, sondern mehrere digitale Geldbörsen für verschiedene Zwecke besitzen,ähnlich wie heute bereits verschiedene Bankkonten oder Kreditkarten. Dabei wird die Auswahl des Wallet-Anbieters vergleichbar mit der Auswahl einer Bank heutzutage eine wichtige Rolle spielen.
Oberflächlich möge eine Zahlung mit Kryptowährungen noch fremd und komplex erscheinen, ist sie aber in ihren Grundzügen nicht. Künftige Optimierungen werden auch die existierenden, potentiellen Problemstellen beseitigen und Nutzern einen reibungslosen Zahlungsablauf bieten.
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