Preisbildung bei Bitcoin & Co. — Über Einflüsse und die Parallelen zum Gold
Der Bitcoin und viele weitere Kryptowährungen erleben gerade vermehrte Wertanstiege und neue Höhenflüge. So stieg der Kurs zuletzt auf fast 42.000 US-Dollar, was einem Wachstum von 350% seit August 2020 entspricht. Auch andere Kryptowährungen wie Ether profitierten stark vom Anstieg.
Bei solch enormen Zuwächsen stellt sich für viele zunächst die Frage, woraus sich der Wert von digitalen Währungen wie Bitcoin eigentlich zusammensetzt und welche Einflüsse auf ihre Kurse wirken. Auch wenn man nicht ganz festmachen kann, wieso eine Kryptowährung steigt oder fällt, kann man sich dennoch ansehen, wie der Wert generell beeinflusst wird.
Die Parallele von Bitcoin zu Gold
Nicht von ungefähr wird Bitcoin oft als „das neue Gold“ betitelt, denn Eigenschaften die auf das Gold zutreffen, gelten teilweise auch für den Bitcoin.
Gold als Edelmetall fasziniert jeher die Menschheit. Sein goldener Glanz, seine Seltenheit und nicht zuletzt nahezu unschlagbare Haltbarkeit ist was Gold in unseren Augen so begehrenswert macht. Staaten nutzen Goldreserven um ihre Währungen gegen Wertverlust abzusichern. Gold ist in seinem Vorkommen klar begrenzt und genau darin ist unter anderem seine besondere Wertentwicklung begründet.
Dasselbe Prinzip verfolgt Bitcoin auch, nämlich als begrenzte Ressource eine Wertsteigerung bei wachsender Nachfrage zu erschaffen.
Gold als Gut ist knapp. Der Wert steigt nur allmählich aber beständig, denn neue Goldressourcen werden nur sporadisch erschlossen und dadurch bleibt die Goldmenge im Vergleich zur hohen Nachfrage niedrig. Auch wird Gold nicht auf einmal auf den Markt freigegeben, sondern die Menge stark reguliert. Unter diesen Voraussetzungen lässt sich eine langsame und stetige Preissteigerung erschließen.
Laut Analysen gibt es 171.200 Tonnen Gold auf der Erde. Würde man diese Goldmengen in einen großen Würfel schmelzen, betrügen seine Maße eine Höhe, Breite und Tiefe von lediglich 20,7 Metern.
Der Bitcoin ist so programmiert, dass es maximal 21 Millionen Bitcoins geben kann. Die stufenweise Freischaltung neuer Bitcoins durchschnittlich alle 10 Minuten, limitiert die ‘Erschließung’ neuer Bitcoins zusätzlich. Dies kann man mit den oben erwähnten Entdeckungen von Goldadern vergleichen, die über den Zeitraum der Menschheitsgeschichte graduell gefunden wurden.
BITCOIN — Der Wert formt sich am Markt
Der Bitcoin, eine digitale Währung basierend auf der Blockchain-Technologie, kann wie jede andere Währung für den Kauf von Waren, Dienstleistungen oder als digitalen Wertspeicher verwendet werden. Wie auch Gold, wird der Preis von Bitcoin durch Angebot und Nachfrage an den Märkten bestimmt. Die hohe Preisvolatilität von Kryptowährungen ist zum einen durch die heutzutage noch niedrige Marktkapitalisierung, im Fall von Bitcoin beispielsweise ~7% der Marktkapitalisierung im Vergleich zu Gold, begründet, zum anderen auch durch die unterschiedlichen Wahrnehmungen des inhärenten Wertes der Kryptowährungen als Wertspeicher und Methode der Wertübertragung bestimmt. Je mehr Menschen bereit sind, für die limitierte Menge Geld auszugeben, desto höher ist der Wert, und andersherum.
Der Wert von Kryptowährungen wie Bitcoin wird zum Teil durch das Geschehen und der Entwicklung der restlichen Weltwirtschaft weiter geformt. Dabei spielt die Geldpolitik der führenden Staaten und ihren Zentralbanken eine entscheidende Rolle. Diese können zum Beispiel, durch neu gedrucktes und in den Umlauf gebrachtes Geld eine Inflation herbeirufen. Generell beobachtet man über die Jahre eine positive Inflation, was aber heißt, dass mit mehr Geld im Umlauf man in der Regel weniger für die gleiche Menge an Geld bekommt und es damit an Kaufkraft verliert.
Parallel zu den Veränderungen in der Weltwirtschaft ist oft eine azyklische Wertveränderung beim Bitcoin zu beobachten. Sinkt beispielsweise der Wert des Dollars, erhöht sich meist der Wert der Kryptowährung. Dies geht wohl mit der Tatsache einher, dass die Nachfrage nach wertstabileren Wertanlagen wie Gold oder Bitcoin steigt, wenn der Euro oder Dollar in seiner Kaufkraft fällt, da ihr Preis letztendlich an genau diesen Leitwährungen gemessen wird. Nicht auszuschließen ist aber, dass sich die Entwicklung von Kryptowährungen langfristig von der Relation zur Entwicklung der Weltwirtschaft abkoppeln wird.
Nicht weniger hat die Pandemie-bedingte Situation der letzten Monate zusätzlich die Nachfrage von digitalen Zahlungsmitteln angetrieben und gezeigt, wie alternative Zahlungsmethoden angewendet und in die Wirtschaft integriert werden können.
Zusammenfassend ist ein Gut immer nur so viel wert, wie Personen bereit sind dafür zu bezahlen. Wie auch Gold, ist Bitcoin begrenzt, der Wert formt sich am Markt und wird in unsicheren Zeiten vermehrt als Wertsicherung gesehen. Die Möglichkeiten, die Kryptowährung erwerben und ausgeben zu können, sind dadurch weitere nicht zu vernachlässigende Einflüsse.
Die Akzeptanz der Verwendung von Kryprowährungen als Zahlungsmittel in der Wirtschaft trägt zusätzlich einerseits zum Wert, andererseits auch zu Verbreitung und Adaption bei. Der Online-Bezahldienstleister PayPal zum Beispiel ermöglicht seit 2020 den Kauf, die Aufbewahrung und den Verkauf von Kryptowährungen. J.P. Morgan, die größte US-amerikanische Bank, arbeitet seit über vier Jahren bereits an Projekten zu digitalen Währungssystemen auf Blockchain-Basis. Bei den in Amerika ansässigen bekannten Konzernen wie Microsoft, Starbucks, Subway oder Burger King, aber auch in Europa bei beispielsweise Expedia, Greenpeace oder der lettischen Airline airBaltic kann man bereits seit Langem mit Kryptowährungen bezahlen.
In Österreich gibt es schon über 250 Standorte, bei denen man vor Ort oder teilweise auch online mit Kryptowährungen Waren und Dienstleistungen erwerben kann. Auch unsere Salamantex Point-of-Sale und Webshop-Lösungen ermöglichen die unkomplizierte Integration von Kryptowährungen in jedes Unternehmen. Unterstützt werden von uns zurzeit Bitcoin sowie die weiteren Kryptowährungen Ether, Litecoin, XRP, Stellar, und Dash.
Wie sich der Wert von Kryptowährungen in Zukunft entwickelt, kann man weiterhin nur vermuten oder anhand von Ereignissen und Entwicklungstendenzen versuchen zu erahnen. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die erhöhte Akzeptanz und Nachfrage einen tendenziellen Kursaufschwung bewirkt.