Blog: Die Krypto-Community steuerte auf ein Bitcoin Ereignis zu, und wie ist die Akzeptanz von Kryptowährungen in Europa?

SALAMANTEX
4 min readMay 18, 2020

Nicht lange ist es her, dass sich die Bitcoin-Halbierung ereignet hat. Für alle die mit diesem Begriff nichts anfangen können:

Wie im Paper von Nakamoto festgelegt, halbiert sich die Menge der Bitcoin, die pro Block gewonnen werden, alle 210.000 Blöcke. D.h. alle 210.000 Blöcke halbiert sich diese Menge, z.B. von 12,5 Bitcoins auf 6,25 Bitcoins. Nachdem die Halbierung von den gewonnenen Blöcken abhängt, und nicht eine feste Zeitspanne einhält, kann nicht ganz genau gesagt werden, wann die Bitcoin-Halbierung von statten gehen wird. Im Falle der dritten Bitcoin Halbierung fiel das Datum auf den 11.05.2020.

Durch die Halbierung verringert sich die grundsätzliche verfügbare Menge an Bitcoin, weshalb, bei steigender oder gleichbleibender Nachfrage (Angebot und Nachfrage), der Bitcoinpreis im Mittel steigen könnte. Da diese Halbierung erst zwei Mal stattgefunden hat, lässt sich die Entwicklung des Preises aber noch nicht vorhersehen.

Was ist das ‘Bitcoin Halving’?

Doch wie sieht es eigentlich in Europa mit der Verbreitung und Akzeptanz von Kryptowährungen aus?

Eine Studie von Dr. Garrick Hileman und Michel Rauchs zeigt, dass seit 2013 das Volumen an Kryptonutzern, also an Personen, die Kryptowährungen besitzen, in Europa stetig und nachhaltig gestiegen ist. So ist seit 2016 die Zahl an aktiven Wallet Usern von 4.8 Millionen auf 9.8 Millionen in 2020 gewachsen. Noch vor sieben Jahren, 2013, war die Nutzerzahl auf 1.3 Millionen.

Auch die Einstellung zu digitalen Währungen der Europäer hat sich gewandelt, denn Begriffe wie Kryptos, Kryptowährungen, Bitcoin oder digitale Währung wurden in den letzten Jahren immer verbreiteter.

So gibt jeder vierte Europäer an, dass er sich in Zukunft Kryptowährungen kaufen möchte. Jeder zehnte Europäer sagt, er besitzt Kryptowährungen. Weitere 33% geben an, dass Kryptowährungen die Zukunft des Online-Bezahlens sind.

Trotzdem existieren kaum Möglichkeiten mit digitalen Werten zu bezahlen!

In Europa ist nicht nur die Akzeptanz von digitalen Werten breit gestreut, sondern auch die Anbieter von Krypto-Wallets und -Börsen sind im Vergleich zum Rest der Welt, extrem hoch.

Anteil an Kryptowährungsbörsen pro Kontinent

Mit knapp 37% hat Europa den größten Anteil an Crypto Exchanges im Gegensatz zu anderen Märkten. 31% der weltweiten Wallet User sind Europäer.

Diese Marktentwicklung macht Europa zu einem klaren Vorreiter in Sachen Krypto-Affinität, doch die generelle Akzeptanz von digitalen Werten und Bezahlmethoden ist bei Supermärkten und Co. noch nicht angekommen.

Wieso gibt es nicht mehr Händler am Point-of-Sales oder im eCommerce die Kryptowährungen akzeptieren?

In vielen Teilen Europas ist Bargeld noch die präferierte Methode, die für Güter als Bezahlung genutzt wird. Selbst die Kreditkarte, die schon seit über 50 Jahren kommerziell verbreitet ist, konnte das Bargeld in großer Skalierung noch nicht obsolet machen. Obwohl Kreditkarten oder Debitkarten in den letzten Jahren massiv an Bequemlichkeit und Verfügbarkeit, durch NFC Kompatibilität mit Karte oder Smartphone, hinzugewonnen hat, ist Bargeld das primäre Zahlungsmittel. Das ist wohl auch darauf zurück zu führen, dass sich, vor allem bei kleineren Händlern und Geschäfte, eine Investition in ein Kartenterminal nicht rentiert.

Eine kleine Sonderstellung hat in Europa Norwegen, das im Vergleich zu weiten Teilen von Resteuropa nur mehr knapp 11% der Zahlungen mit Bargeld tätigt. Grund dafür sind die besseren Infrastrukturen in Nordeuropa.

Ganz anders sieht es im asiatischen Raum aus, wo digitale Zahlungen schon ganz normal sind: Hier wird fast ausschließlich über digitale Bezahlmethoden bezahlt und Handel betrieben. Knapp 600 Millionen tägliche Transaktionen werden mit dem chinesischen Zahlungsanbieter WeChat Pay gemacht, der ca. 600 Millionen User verzeichnen kann. Das heißt im Durchschnitt, dass jeder WeChat Pay User täglich einmal über den Zahlungsanbieter etwas bezahlt. Darunter fallen übliche Bezahlungen für Restaurantbesuche, Tickets, Freizeitunternehmungen, aber auch für Europäer eher unüblichere Transaktionen, wie zum Beispiel ein Einkauf am Markt, Miete und Strom, oder auch private Überweisungen von Customer zu Customer. Zum Vergleich, werden täglich ca. 353 Millionen Transaktionen mit Visa und 153 Millionen mit Mastercard getätigt.

Um aber auch digitale Bezahlmethoden in Europa zu verbreiten, stehen Händler meist vor Hürden: Eine Barriere für die Händlerakzeptanz ist fehlendes Know-How und das gute Gewissen, rechtlich alles zu erfüllen. Dazu zählt die richtige Verbuchung in der Buchhaltung, die Integration ins Kassensystem oder der Wechsel von Kryptowährungen in Fiat Währung (=Euro, Dollar, Pfund, etc.). Weiteres ist das Volatilitäts-Risiko abschreckend und verringert dadurch die Händlerakzeptanz.

Chancen für Händler und Erweiterung der Zielgruppen

Können diese Hürden überwunden werden, eröffnet sich für Betriebe ein ganz neuer Markt mit erweiterten oder ganz neuen Zielgruppen. Denn bietet ein Händler weitere Bezahlmöglichkeit für seine Waren oder Dienstleistungen an, wie z.B. Bezahlung mit Kryptowährungen oder digtalen Währungen, kann er sich auch gegenüber seinem Mitbewerb herausheben und neue Zielgruppen erschließen. Möchte z.B. Kunde A ein neues Paar Schuhe kaufen, hat aber kein Bargeld, wird Kunde A ein Geschäft aufsuchen, bei dem die Schuhe mit Karte oder gar Kryptowährungen bezahlt werden können.

Und dies lässt sich nicht nur auf Kunden im eigenen Markt auslegen: Auch können Touristen und Reisende, die in ihren gewohnten Währungen einkaufen wollen, um Wechselgebühren zu vermeiden/verringern, Güter im Reiseland bezahlen und erwerben. Im Falle der Nutzer von WeChat Pay von über 600 Millionen Nutzern, können einheimische Händler asiatischen

Gästen ihre nationale präferierte Methode zum Bezahlen von Ware und Dienstleistungen anbieten.

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